aus der Reihe „Mit Kindern den Umgang mit Geld üben“
Die finanzielle Bildung in Deutschland ist schlecht. Immer wieder gibt es dazu Studien und vielleicht hast du es an dir selbst auch schon bemerkt, dass dein Wissen über Finanzen ausbaufähig ist.
Deshalb möchte ich in nächster Zeit einige Beiträge zum Thema „Kinder & Geld“ machen und euch Ideen geben, wie ihr eure Kinder an das Thema Geld heranführen könnt.
Beginnen wir heute mit dem Kaufladen. Juhu! Könnt ihr euch noch an die Zeit als Kinder erinnern, als ihr mit eurem Kaufmannsladen gespielt habt? Ich schon. Wir hatten ein orange-grün-farbiges Regal, das an der Wand stehen musste, weil es sonst schnell umfallen konnte und alle zuvor schön aufgestapelten Pappdöschen und Mini-Salzstreuer wieder hinausgefallen wären. Außerdem hatten wir noch eine Poststation an der Briefmarken verkauft und Briefe versendet werden konnten. Natürlich erst, nachdem der wichtige Stempel darauf war.
Bezahlt wurde natürlich mit echtem Spielgeld aus Papier von der Sparkasse. Das war wenigstens von den Bildern her echt. Das Plastikgeld hatte irgendwelche Muster darauf. Ich bin und war schon immer sehr nah an der Realität, wenn etwas zu viel Fantasie hatte, konnte ich damit nichts anfangen. 😅
Meine Geschwister und ich kauften also Essen für uns und unsere Puppen, schickten uns und allen Verwandten Briefe und tauschten fröhlich Geld aus. So kamen wir mit Geld das erste Mal in Berührung. Jedenfalls kann ich mich daran noch erinnern.
Was fördert ein Kaufladen?
Das Rollenspiel
Kinder lernen durch Rollenspiele und durch Nachahmung die Welt der Großen kennen. Sie imitieren von klein auf, was Erwachsenen ihnen vorleben. Die Kinder begreifen so die Welt der Erwachsenen und spüren, dass sie im Spiel führen können oder geführt werden. Sie lernen, wer Handelnder oder „Bestimmer“ ist und setzen sich damit auseinander. So lernen sie neue Perspektiven kennen und lernen diese verstehen.
Geben & Nehmen
Die Faszination beim Einkaufenspielen liegt auch in der Geste des Gebens und Nehmens. Schon ganz kleine Kinder freuen sich, wenn sie ihren Eltern ihr Spielauto geben und es von ihnen wieder bekommen – immer wieder. So geht es hin und her, bis die Kleinkinder keine Lust mehr haben.
Fantasie
Das Spiel mit dem Kaufladen regt aktiv die Fantasie der Kinder an. Da werden Rezepte ausgetauscht, was man aus Nudeln und Tomaten alles machen kann oder verhandelt, wie viel die Gurke nun kosten darf. Diese Fantasie wird später benötigt, damit die Kinder abstrakte und komplexe Zusammenhänge verstehen – oder den Zinseszins.
Sprachkompetenz
Das Spielen mit anderen passiert natürlich auch über die Sprache. Je mehr unsere Kinder sprechen, umso umfangreicher wird ihr Wortschatz und ein umfangreicher Wortschatz führt zu mehr Kommunikationsfähigkeit. So können sich unsere Kinder später verständlich machen und mit anderen Menschen gut auskommen.
Was gehört hinein?
Je kleiner das Kind umso weniger. Kleine Kinder brauchen nicht viel, sind sonst schnell überfordert. Für den Anfang tun es auch zwei Regalbretter an der Wand mit ein zwei Körben mit Holzgemüse oder aus Filz genähten Nudeln. Je älter die Kinder werden, umso mehr kann man dazu kaufen. Spielgeld kann man in der Regel bei der örtlichen Bank kostenlos bekommen – oder selber basteln.
Wie bleibt der Kaufmannsladen attraktiv?
Ihr könnt ihn zu Weihnachten euren Kindern schenken und im Frühjahr wieder wegräumen. Zum nächsten Weihnachtsfest kann er festlich geschmückt mit neuen Artikeln und Zubehör
wieder unterm Tannenbaum stehen. Nicht alle Spielzeuge werden immer bespielt und haben immer Platz im Wohnraum und Kinderzimmer. Wenn ihr sie immer wieder wegräumt und dann wieder hinstellt, bleibt das Spielzeug auch für eure Kinder spannend und interessant.
Und, gibt es bei euch nun zu Weihnachten auch einen Kaufladen?
😉
Finanzieller Tipp: schaut bei Ebay-Kleinanzeigen, dort gibt es oft günstig tolle Läden zu ergattern und noch ist Zeit monatlich etwas dafür zurück zulegen.
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